Cannabis beeinflusst nicht nur deine Stimmung - es wirkt tief in deinem Gehirn und interagiert mit Neurotransmittern. Diese kleinen chemischen Botenstoffe steuern, wie du dich fühlst, denkst und wahrnimmst. Aber wie genau funktioniert das?
Was sind Neurotransmitter?
Neurotransmitter sind chemische Substanzen, die Informationen zwischen Nervenzellen übermitteln. Sie spielen eine Schlüsselrolle bei fast allen geistigen und körperlichen Prozessen.
Zu den wichtigsten gehören:
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Dopamin - Belohnung, Motivation, Vergnügen
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Serotonin - Stimmung, Schlaf, Emotionen
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GABA - Entspannung, Stressabbau
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Glutamat - Lernen, Gedächtnis, Wachsamkeit
Cannabis und das Endocannabinoid-System
Cannabis wirkt über das Endocannabinoid-System (ECS), ein internes Netzwerk von Rezeptoren, das das Gleichgewicht verschiedener Körperfunktionen unterstützt. THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol), zwei Hauptwirkstoffe von Cannabis, beeinflussen dieses System auf unterschiedliche Weise:
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THC bindet an CB1-Rezeptoren im Gehirn, was die Ausschüttung von Dopamin, Serotonin und anderen Neurotransmittern verändert.
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CBD interagiert indirekt mit verschiedenen Rezeptoren, unter anderem mit dem Serotonin-Rezeptor 5-HT1A, was seine angstlösende Wirkung erklärt.
Warum du dich "high" fühlst
Wenn du Cannabis konsumierst, kann Folgendes passieren:
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Mehr Dopamin → Euphorie, kreative Gedanken
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Mehr Serotonin → Gelassenheit, Wohlgefühl
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Mehr GABA → Entspannung, Reduktion von Stress
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Zu viel THC → Überstimulation, was Angst oder Paranoia auslösen kann
Die Wirkung hängt stark von der Sorte, der Dosis, deinem Umfeld und deiner eigenen Biochemie ab.
Unterschiede zwischen Sativa und Indica
Sativa-dominierte Sorten neigen dazu, die Dopamin- und Glutamatproduktion zu fördern - was oft als anregend und kreativ beschrieben wird.
Indica-dominierte Sorten fördern GABA und Serotonin - sie wirken meist entspannend, beruhigend oder sogar einschläfernd.
Fazit
Cannabis wirkt nicht einfach nur "high machend". Es beeinflusst aktiv deine Neurotransmitter und damit dein gesamtes mentales und emotionales Erleben. Wenn du weißt, wie dein Gehirn funktioniert, kannst du deinen Konsum besser anpassen - für genau das Gefühl, das du suchst.